Aktionstag gegen Atomwaffen

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Aktionstag gegen Atomwaffen

Frieden? - Alles andere als einfach
 

Die Kriege in der Ukraine und im Nahen Osten, aber auch in vielen anderen Regionen der Welt machen deutlich, dass Frieden keine Selbstverständlichkeit  und nicht einfach herzustellen ist. Für den Weg zu einem friedlichen Miteinander braucht es Menschen, die Haltung zeigen und aktiv für Frieden und gewaltfreie Konfliktbearbeitung eintreten.

Aus diesem Grund luden die Evangelische Jugend der Pfalz, die aej-saar, die Evangelische Jugend im Rheinland, die Initiative „Peace for Future“ gemeinsam mit der Arbeitsstelle Frieden und Umwelt  der Evangelischen Kirche der Pfalz zum Jugendfestival im Rahmen des kirchlichen Aktionstag gegen Atomwaffen am 25. Mai 2024 in Büchel ein. Am Vorabend fand ein Jugendfestival im Evangelischen Gemeindezentrum (YouCom) Cochem statt. Der Friedensbeauftragte der Evangelischen Kirche Deutschlands Friedrich Kramer kam an diesem Tag mit Jugendlichen in Gespräch zu Fragen: Was treibt junge Menschen an? Was gibt ihnen Hoffnung? Und was können wir tun für eine friedliche Welt? Der Abschluss bildete ein Konzert mit Eddi Hüneke (Ex-Mitglied der Wise Guys) in der Evangelischen Kirche Cochem.

Am nächsten Tag ging es zum kirchlichen Aktionstag am Fliegerhorst Büchel, wo nach Schätzungen ca. 20 Atomwaffen gelagert sind. Organisiert wurde der Tag von der seit Dezember 2017 bestehenden Projektgruppe „Kirche gegen Atomwaffen“, der Christ*innen aus mehreren evangelischen Landeskirchen sowie der katholischen Friedensbewegung pax christi angehören.

Der Aktionstag hatte zum Ziel, dem eigenen Unbehagen im Angesicht der nuklearen Bedrohung Ausdruck zu verleihen, für eine Welt ohne Atomwaffen einzutreten und miteinander Wege zu einem gerechten Frieden zu suchen.

Entscheidend ist es, verschiedene Meinungen und Lösungsansätze offen diskutieren und zu zeigen, dass der christliche Weg der Gewaltlosigkeit und eines gerechten Friedens, auch in den aktuellen Krisen Perspektiven und Lösungsmöglichkeiten bieten kann – auch wenn es „alles andere als einfach“ ist.

Wichtig!

Man muss Räume öffnen, wo auch über verschiedene Haltungen und Unsicherheiten gesprochen werden kann, ohne zu polarisieren oder angefeindet zu werden.

Geplant war eine mehrtägige Fahrradtour unter dem Motto „Bike for Peace“ von Kaiserslautern nach Büchel. Gerade für Jugendliche aus der Westpfalz gehört die hohe Militärpräsenz durch die Airbase in Ramstein seit Jahrzehnten zum Alltag. Stationen an der Gedenkstätte für die Flugtagkatastrophe von 1988 und am Truppenübungsplatz Baumholder sollten Impulse für ein Nachdenken über Frieden, Sicherheit und Abrüstung geben. Die Tour musste aber aufgrund der Unwetterwarnungen für die Region abgesagt werden. Dennoch konnten bei den Workshops viele Gedanken und Themen aufgegriffen werden, was junge Menschen rund um die Frage nach dem Frieden und gegen atomare Aufrüstung bewegt.   

Das Jugendfestival, das Konzert und der Ökumenische Gottesdienst setzten ein deutliches Signal für die Hoffnung auf eine Welt ohne Atomwaffen und gegen die Spirale von Gewalt und Gegengewalt. Mit dem „Friedenslied“ setzte Eddi Hüneke einen musikalischen Akzent für einen Frieden ohne Gewalt weltweit. Mit einem „Bring and Share“-Essen wurde nicht nur das gemeinsame Anliegen geteilt, sondern auch für das leibliche Wohl der friedensbewegten Menschen aller Generationen gesorgt.

Autor*in

Florian Geith

Landesjugendpfarrer