„Anpacken!“

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Die Evangelische Jugend der Pfalz startet 2025 eine Kampagne gegen „Ausgrenzung durch Armut bei Kindern und Jugendlichen“

Im Kalenderjahr 2025 wird das Thema „Ausgrenzung durch Armut“ auf allen Ebenen der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen ein Schwerpunkt der Evangelischen Jugend der Pfalz sein.

Warum das Thema „Ausgrenzung durch Armut“?

Armut und ihre Bekämpfung sind zweifellos eine der größten gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit. Laut Armutsbericht 2023 liegt die Armutsquote in Deutschland bei 16,6 Prozent. Das bedeutet, dass 13,8 Millionen Menschen von Armut betroffen sind. Darunter sind 2,8 Millionen Kinder und Jugendliche. Das entspricht rund 20 Prozent der unter 18-Jährigen. Weltweit leben
etwa 9,2 Prozent der Weltbevölkerung in extremer Armut, d.h. von weniger als 2 Euro pro Tag. Das sind etwa 17% aller Kinder weltweit. Die COVID-19-Pandemie hat schätzungsweise 97 Millionen Menschen zusätzlich in extreme Armut gestürzt.

Die gesellschaftliche Entwicklung zeigt in vielen Bereichen, dass gerade Jugendliche und Kinder entscheidend in ihren Entwicklungsmöglichen durch die ökonomische Situation geprägt werden.  Aber auch in Peergroups und in anderen Sozialräumen werden junge Menschen ausgegrenzt, die nicht „mithalten“ können oder keine Statussymbole haben.

Aus diesen Gründen hat die ELJV in ihrer Sitzung am 14. September 2024 beschlossen, das Thema „Ausgrenzung durch Armut bei Jugendlichen und Kindern“ zum Jahresthema 2025 zu machen. 

Die Evangelische Jugend Pfalz hat sich immer für benachteiligte junge Menschen eingesetzt. Dies soll während der Kampagne sichtbar und ganz praktisch erlebbar werden. Das Jahresthema schärft das Profil der Evangelischen Jugend landeskirchenweit als Lobby für die Belange von Kindern und Jugendlichen.

Bis zum Eröffnungsgottesdienst der 67. Spendenaktion von "Brot für die Welt" im November 2025 sollen in den einzelnen Dekanaten und Regionen unserer Landeskirche ganz unterschiedliche Projekte, Ideen, Aktionen und Veranstaltungen zum Thema „Ausgrenzung“ und „Armut“ entwickelt und durchgeführt werden.
Unter dem Motto „Anpacken!“ sollen Menschen aktiviert und motiviert werden, sich diesem wichtigen Thema zu öffnen und im Kleinen konkrete Schritte gegen „Ausgrenzung und Armut“ zu gehen.
Gruppen (z.B. Konfirmand*innen, Jugendzentralen, Werke und Verbände) und Einzelpersonen aus der EJP überlegen sich eine Aktion, mit der sie entweder Geld für ein Projekt sammeln oder eine Maßnahme ganz praktisch selbst umsetzen.

Offizieller Start der Kampagne ist der Neujahrsempfang der Evangelischen Jugend am Sa. 25.01.2025 in Bad Dürkheim. Der Abschluss des Projektes wird gemeinsam mit allen Beteiligten am 29. November 2025 beim Eröffnungsgottesdienst der 67. Spendenaktion von „Brot für die Welt“ gefeiert. Selbstverständlich können die Projekte auch darüber hinaus weitergeführt werden. Dies ist sogar ausdrücklich erwünscht, hängt aber von der jeweiligen Projektidee ab.

Die Kampagne hat vier unterschiedlichen Ebenen:

Die globale Ebene wird über die Projekte von „Brot für die Welt“ in den Blick genommen. Hier wird die ELJV ein ganz konkretes Projekt auswählen, dass finanziell unterstützt wird. Die Mittel für diese Unterstützung können beispielsweise als Kollekte bei (Jugend)gottesdiensten, durch Einnahmen bei Veranstaltungen oder durch das Sammeln von spenden akquiriert werden. Die formale Übergabe des „Spendenschecks“ erfolgt beim Eröffnungsgottesdienst im November 2025.

Die landeskirchliche Ebene bzw. die des Jugendverbandes ist als zweite Ebene anzusehen. Hier ist die Einrichtung eines Teilhabefonds vorgesehen, um wirtschaftlich schwächere Familien die Teilnahme an Maßnahmen der Evangelischen Jugend zu ermöglichen.

Der dritten Ebene, die Ebene der Zentralstellen in den Dekanaten, kommt eine besondere Bedeutung zu. Über diese Ebene kann das Thema in die „Fläche“ unserer Landeskirche transportiert werden. Die Jugendzentralen können das Thema auf ganz unterschiedliche Weise aufgreifen und bearbeiten. Der Kreativität sind hier keine Grenzen gesetzt. Gemeinsam mit den ehrenamtlichen Jugendlichen vor Ort, z.B. dem DSK und ggf. weiteren Kooperationspartner*innen können ganz unterschiedliche Projektideen entstehen bzw. bestehende weiterentwickelt werden.

Auf der vierten, der kirchengemeindlichen Ebene, können mit diesem Thema insbesondere in der Arbeit mit Konfirmand*innen neue Impulse gesetzt werden und somit einen ganz neuen und anderen Zugang zum „Wesen und Auftrag unserer Kirche“ ermöglichen. Das Landesjugendpfarramt  wird entsprechende Arbeitshilfen zur Verfügung stellen.

Die Kampagne wird auf Homepage und Instagram begleitet durch vielfältig Infos über das Brot für die Welt - Projekt, Ideen zur Umsetzung, Hintergründe und einer agilen Vorstellung aller Aktionen und Projekte. Die teilnehmenden Gruppen werden versorgt mit Vorlagen zum Kampagnenmotto und den Informationen zur Kampagne für Jugendliche und Kooperationspartner*innen.

Autor*in

Florian Geith, Alexander Kurz, Jutta Deutschel

Landesjugendpfarramt