Music@LU 2024: Der verlorene Sohn

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Die beste Woche des Jahres!

 

Es war die beste Woche des Jahres und eine Zeit, die ich nie wieder vergessen werde.

So drückt ein*e Teilnehmer*in am Ende der Woche aus, was etliche empfanden.

Dabei war das Projekt durchaus ambitioniert. In nur 5 Camp-Tagen wurde in fast allen Tagungsräumen des Martin-Butzer-Hauses das komplette Musical mit Chor, Solo-Gesang, Band, Theater und Tanz parallel eingeübt – eine logistische Höchstleistung! Gesteigert wurde sie noch dadurch, dass viele Jugendliche so hoch motiviert gekommen waren, dass alle bis auf zwei Rollen doppelt besetzt wurden. So hatte das vierte Projekt in der Reihe Music@LU gleich zwei tolle Premieren, eine in der Festhalle Pirmasens und die zweite im Palatinum Mutterstadt.

Besonders spannend war der Montag. Alle Rollen bis auf die beiden Hauptrollen und alle Gesangssoli mussten vergeben werden. Bei 55 Jugendlichen und zu wenig Rollen war das Casting eine aufregende und komplizierte Sache. Zum Glück konnten alle weitestgehend zufrieden gestellt werden und dann während der Woche bei Gesang, Theater und Tanz ihr individuelles Potential weiter ausbauen.

Bei einer Altersspanne von 12 – 20 Jahren war es eine Herausforderung, das Tagesprogramm für alle passend zu machen. Schon um 8:15 Uhr traf man sich zu einem liturgischen Morgengebet zur inneren Ausrichtung auf das Musical, die Gruppe und die eigenen Erfahrungen. Noch um 21:45 Uhr schloss der offizielle Tag mit einem kurzen Abendimpuls zum Runterkommen. Da wurde es für manche mit dem Schlaf knapp, andere mussten freilich noch um 1:30 Uhr mit Autorität zur Ruhe geleitet werden.

Abgesehen von Proben und Aufführungen wurden unterschiedlichste Programmpunkte als Highlights benannt, von der Fackelwanderung zur Limburg über den Open-Stage-Abend oder den stimmungsvollen Mutmach-Gottesdienst an den Abenden, bis zur entspannenden Fantasiereise und den Songwriting-, Sport- oder Kreativ- Workshops in den Mittagspausen. Auch die Kleingruppen am frühen Abend, die zum tieferen Austausch über das Musical und über die eigenen Erfahrungen dienten, waren für viele sehr wichtig.

Ab Donnerstag wurde das ganze Stück zusammengesetzt, die tolle Band kam live dazu, die Stimmung und Aufregung stieg. Am Freitag dann die Generalprobe auf der großen Bühne in der Festhalle Pirmasens mit knackigen Rock-Rhythmen und emotionalem Sound zu den Balladen, verstärkt durch stimmungsvolles Licht. Jetzt war die Dynamik in der Gruppe auf dem Höhepunkt und jede*r bereit, alles zu geben.

Das Team hatte die ganze Woche über Wert darauf gelegt, deutlich zu machen, dass jede*r das einbringen kann und feiern darf, was er*sie gerade leisten kann. Dass der Mut zum Risiko, zum Sich-Ausprobieren und zum Fehler ausdrücklich erwünscht ist. Und dass die Spielfreude und die gemeinsam erbrachte Leistung auf der Bühne entscheidend sind. Vieles davon wurde auf anderer Ebene durch das Musical zum Gleichnis vom verlorenen Sohn selbst thematisiert. Die Botschaft ist angekommen.

Beide Auftritte und ihre Akteur*innen wurden vom Publikum zu Recht begeistert gefeiert.

Mit großem Applaus wurde dabei auch die Leistung des Teams gewürdigt, das sich nach eigener Einschätzung hervorragend ergänzt und mit den jeweiligen Kompetenzen gegenseitig bereichert hat. Ein erfreuliches Beispiel von multiprofessioneller plus ehrenamtlicher Zusammenarbeit.

Als wichtiges Leuchtturmprojekt der Jugendarbeit soll die Musical-Reihe deshalb in den Herbstferien 2026 fortgeführt werden. Johannes Sinn, der bisher die organisatorische Gesamtleitung innehatte, wird dann in Ruhestand sein. Deshalb sucht das Team nach einer*einem Nachfolger*in, die Lust hat, zumindest einen Teil dieser Aufgabe zu übernehmen.

Großer und herzlicher Dank geht für dieses Mal an: Sibille Sandmayer als Theaterpädagogin und Regisseurin, an Kantor und KMD Maurice Croissant für die musikalische Leitung, an Achim Bißbort vom GPD Pirmasens als Bandleader, an Pia Benker von der Prot. Jugendzentrale Kirchheimbolanden, sowie als Ehrenamtliche Nils Rebholz, Linde Sinn-Stahl und Tirza Vogelsberg für das vielseitige Engagement beim gesamten Programm. Nicht zu vergessen das Technik-Team unter Leitung von Kevin Rigby.

O-Töne der Teilnehmenden:

Gab es besonders emotionale Momente für dich?

  • Ja, in der Kleingruppe
  • Die Akzeptanz zwischen uns
  • Das Abendprogramm (und natürlich die vielen lieben Menschen die ich kennenlernen durfte)

Was waren besondere Herausforderungen für dich?

  • Das Casting vor so vielen Leuten
  • Durchzuhalten
  • Text lernen
  • Manche Lieder auswendig zu lernen
  • Immer rechtzeitig zur Probe zu kommen
  • Trotz angeschlagener Stimme ein Solo zu singen

Wie ist das Gefühl für dich, auf der Bühne zu stehen?

  • Aufregend und toll
  • Einfach schön
  • Mega cool
  • Es hat mich stolz gemacht, den Leuten zeigen zu können, was wir Tolles so schnell gelernt haben
  • Nervosität und Freude
  • Super, aber auch aufgeregt
  • Mit dem Wissen, dass man super vorbereitet war, konnte ich die Zeit auf der Bühne genießen. Zwar war ich vor dem ersten Auftritt sehr nervös, da dies meine größte Rolle bisher war, aber als es dann losging, war ich einfach nur glücklich.

Würdest du so ein Musical Project Freunden / Bekannten von dir empfehlen? Wenn ja, mit welchen Argumenten?

  • Ja, es hat total viel Spaß gemacht, jeder wurde beachtet, man kann immer singen, wann man möchte, und man lernt neue Menschen kennen, schönes Programm auch zum Nachdenken 
  • Ja weil sie einfach viel Spaß haben werden. Ist eine Erfahrung, die man so nicht so schnell bekommt.
  • Ja, da man immer eine wichtige Rolle ist, egal ob man schauspielern kann oder nicht, denn Bühnenbild basteln usw. ist genauso wichtig
  • Zu sehen, dass man alles schaffen kann, wenn man es will
  • Auf jeden Fall! Es hat unglaublich viel Spaß gemacht und hat sehr bereichert

Willst du sonst noch was sagen?

  • War unglaublich toll und zwar immer (auch außerhalb der Proben) 
  • Spaß am Musical, Singen und vor allem Schauspielern. Hat mir auch wieder gezeigt, wie wichtig die ev. Jugendarbeit ist 
  • Ich wollte mich nochmals für die super Zeit bedanken. Ihr habt es wieder geschafft, etwas auf die Beine zu stellen, was mir jedes Mal ein Lächeln ins Gesicht zaubert, wenn ich daran denke. Vielen Dank für alles!

Impressionen

Autor*in

Johannes Sinn

GPD und Prot. Stadtjugendpfarramt Ludwigshafen